Freitag, 30. Juni 2006

Esteban Cambiasso gegen Jens Lehmann: Lehmann HÄLT!!!!!!! JENS, WIR LIEBEN DICH!!!!!!!
Deutschland ist im Halbfinale.
Ob Robert wohl mit uns feiert? Und wenn ja: von wo?
Tim Borowski: TOOOOOR!!!
Genau, Podolski!!!
Rodriguez, ein bisschen weiter links hätt's schon sein können. Wir sind doch FREUNDE...
Lehmann, Held, der hält, was andere versprechen!
JAWOLL! Problemkind Ballack schießt die Probleme 3:2 in den Wind.
VIERTELFINALE.
Deutschland-Argentinien, 1:1. Elfmeterschießen. Spannung: 120 Volt.
Und...
Toor! (Neuville)
Robert Gernhardt ist tot.

Lieber Robert,

der Tod steht dir nicht gut.

«Nein, ich schau mir die Radieschen nicht von unten an!
Wo ich doch schon bald von oben auf die Antipasti blicke.»

hast du gerade erst gedichtet.
Traurig die Wahrheit:
Dein Gedicht überlebt,
du nicht.

Der Tod steht dir nicht gut.
Dichte doch wieder!

Es trauert, ohne dass du’s weißt
deine
Pandoria

P.S.:
Der Frankfurter Hauptbahnhof: Wie oft du wohl hier gestanden und mit Blick aus dem Kopf heraus deine Reime in die Welt geschickt hast?

Mittwoch, 28. Juni 2006

Fußballtest für Frauen.

Das sehr zu empfehlende Onlinenachschlagewerk wissen.de hat zur WM-Halbzeit eine kleine Spielerei für Frauen gebacken, die einen Fußballfan zu Hause haben. Sie läuft auf das alte „Erkenne dich selbst!“ hinaus und sagt einem nach erfolgtem Klickparcours, welcher Typ Fußballfanfrau man ist.
-> Hier geht’s zum Test.

Dienstag, 27. Juni 2006

Frage im Flug.



Ein Fahrrad fliegt unter einem Balkon mit Fußballfieber vorbei.
Das Fahrrad: „Wie steht’s?“
Der Balkon: „1:1“
Das Fahrrad: „Wer spielt?“
Der Balkon lacht vielstimmig und verwirrt aus der Ferne.

Dienstag, 20. Juni 2006

Keine fünf Minuten.
5. Spielminute Ecuador-Deutschland. Akustischer Zwischenstand:
Eine Fußballhupe, Johlen von Bierbalkonen, Sekunden später in der Ferne ein Krankenwagen. Vom Bierbalkon gegenüber: "Mensch Oli, du... Minihoden!"
Anm.: So also sprechen Männer, wenn sie unter sich sind. Hab ich's mir doch gedacht...

Montag, 12. Juni 2006

Console sagt.

„Minimal ist keine Lösung“, sagt Martin Gretschmann aka Console aka Acid Pauli, der Zauberer unter den musi(kali)schen Elektronikkünstlern, und spricht mir aus der Seele.
Minimal ist tatsächlich keine Lösung, denn minimal bedeutet Monobisschen statt Stereototal, Grau statt Weiß, Sie statt du, oh je statt olé, warten statt springen, Trübsinn statt Unsinn, Wasser statt Wein, Regen statt -bogen, zaudern statt zaubern, kriechen statt fliegen, Gleichstrom statt Wechselstrom, Konjunktiv statt Indikativ und so fort ...

So meine Consoles Wissen weiterspinnende Meinung. Höchst angreifbar, versteht sich. Aber darum geht’s ja eben.

Sonntag, 11. Juni 2006

Karlsruhe am Eröffnungstag.

Bevor Angola-Portugal losgeht, hier schnell ein paar Fundstücke von vorgestern, dem Tag der WM-Eröffnung - aufgelesen in der Innen- bzw. Oststadt von Karlsruhe:

Wunderbar und weise: die Transparentbotschaften im Blumenbeet vor dem Naturkundemuseum! Ob man diese hier extra für den kantigsten Kicker Karlsruhes, für Oliver Kahn, in seine Heimaterde gesteckt hat?

Sätze wie in Stein gemeißelt wehen hier im Frühlingswind: Auch diese Botschaft entfaltet ihre ganze Wahrheit womöglich erst auf dem Spielfeld. Aber wer behauptet eigentlich, dass es zwischen dem Leben auf dem Fußballrasen und dem Leben "an sich" nennenswerte Unterschiede gibt? Ok, die Foulspieler bekommen im Leben in der Regel keine Platzverweise. Aber sonst...?

Natürlich kann man vor der weniger ästhetischen Wirklichkeit nicht die Augen verschließen, so man nicht überfahren werden will. Aber man kann sie ein wenig auf "unscharf" stellen...

... oder hin und wieder auf den Boden richten. Dann findet man mitunter geheime Botschaften. Voilà, lieber Leser: Entscheide selbst, was du in diesem zarten Pflänzchen sehen willst, mit dem das Schicksal offenbar Großes vorhat!

Karlsruhe gibt sich auffällig LIEBENSWERT: Ganz offensichtlich hat man beschlossen, unbedingt und unter allen Umständen dem Klischee des drögen Deutschen entgegenzuwirken. Bleibt zu hoffen, dass unsere ausländischen Gäste auch diesen von seinem Wesen her eher nüchternen Pfosten in lieber Erinnerung behalten werden.

Freitag, 9. Juni 2006

WM quand même!

Es hilft ja alles nichts! Der heutige Tag gehört dem Fußball, und was auch immer ein Blog sein mag - ehrenhafter Ritter der (Presse-)Freiheit, aktenkundiger Sachbearbeiter des Chronologischen oder lachhafte Gedankenwaschtrommel – keiner wird umhin kommen, ihn, den Tag, ins Licht des ERÖFFNUNGSSPIELS zu rücken. Anderenfalls verlöre er, der Blog, sein letztes Milliampere Daseinsberechtigung.

Heute also beginnt die Fußball-WM, und zum ersten Mal fällt mir auf, dass die WM auch dann noch WM heißt, wenn man kopfsteht. (Ich vermute sogar, dass sie erst dann ihren wahren Charakter zeigt.)

Außerdem wirkt das allgemeine Olé zumindest zeitweilig ganz passabel gegen individuelles Weh. Drum hier mein Rat an alle, denen das Leben gerade keine Tore schenkt (auch und v.a. an die, bei denen sich angesichts eines Fußballs für gewöhnlich nichts regt außer dem Wunsch, vor ihm, dem Fußball, verschont zu bleiben):

Werft euch ins WM-Fieber, stellt euch oder alles andere auf den Kopf und kickt euch oder alles andere ins Tor oder ins Abseits!

P.S.: Ich liebe die Fußball-WM, denn gerade beschert sie mir durchs halb offene Fenster einen Bauarbeiter, der ungefähr im Viertelstundentakt „Costa Rica“ nein, eben nicht gröhlt, sondern SINGT, während er die Kelle schwingt. Eben sang er sogar vom Gerüst herunter (oder war es sein Kollege vom Brett eins drunter?) : „Üüüber den Wolkennnn...“!

Dienstag, 6. Juni 2006

An dem Tag als du kamst
Als du doch Abschied nahmst
Weinte ich und sah vor mir
Ewigkeiten mehr als hier

Zufall und Planbarkeit
Ungeduld und die Zeit
Zeigen sich mir mit dem Ziel
Nicht zu zwingen was ich will

Viel, viel mehr als geahnt kam zu mir
und wird mich finden

(Barbara Morgenstern)

Samstag, 3. Juni 2006

Billiger Sex.

Die Welt ist voller Rätsel!
Gestern z.B. hatte ich das Straßenbahnvergnügen, der Unterhaltung eines mir fremden, dem kugelrunden Augenschein nach fruchtbaren jungen Paares zu lauschen. Der Dialog (der in Wahrheit ein Monolog des Gatten mit dünnzustimmigen Einsprengseln der Gattin war) ging ungefähr so:

Er: „Beim Mediamarkt gibt’s jetzt die sdjvkb 078 A (vermutlich eine Espressomaschine, in Wahrheit aber wohl doch eher ein Staubsauger) für nur 99 Euro!“

Sie (versonnen-indifferent): „Hmmm.“

Er: „Das ist NOCH billiger als beim eufhiufew (vermutlich eine Import-Export-Geldwäscherei).“

Sie (hält sich die Hand auf den Bauch und schweigt): „---.“

Er: „Aber ich hab nicht geschaut, ob sie auch djbvdfjbv (offenbar ein technisches Feature) hat. Wenn nicht, wär natürlich die andere doch günstiger.“

Sie: „Ja...“

Er: Aber findest du nicht auch, dass wir lieber noch warten sollten, bis die noch weiter runtergehen mit dem Preis?“

Hier musste ich aussteigen. Zum Glück! Ich glaube, ich wäre sonst unflätig geworden. Hätte mich womöglich in Dinge eingemischt, die mich nun wirklich nichts angehen. Hätte die Frau gefragt, wie sie es mit DIESEM Mann aushält bzw., konkret: wie es zu dem kommen konnte, was jetzt als Kugel unter ihren Händen Schutz sucht. Noch konkreter: Wie es sich anfühlt, mit einem unter Sparzwang leidenden Staubsauger Sex zu haben?

Den Dialog im Bett mag man sich lieber nicht ausmalen...

Freitag, 2. Juni 2006

Gerichtsknigge gesucht!

Liebe Leser,
Neues aus der Hauptstadt des Rechts: Meine Freundin, die „InFoScore Forderungsmanagement GmbH“ hat mich eingeladen! Weil ich ihr bzw. ihrer Kundin ARCOR keine 200 Taler fürs Nichtstun schenken wollte, scheint sie es ernst zu meinen und will ihre Forderung nun „gerichtlich geltend“ machen. Da ich noch nie „vor Gericht“ war, wird das sicher spannend. Nur: Was ziehe ich an? Und: Muss ich was mitbringen? Was, wenn mir der Konversationsstoff ausgeht? Und wem gibt man zuerst die Hand?
Dankbar für gute Tipps grüßt herzlich
Pandoria (ab jetzt mit "i")