Tschernobyl 20+1. Ein Nachdruck.
Heute ist der 27. April 2006. Zwanzig Jahre und ein Tag nach Tschernobyl. Weil jeder GESTERN der Katastrophe gedachte, will ich es HEUTE auch nicht tun, sondern ein zutiefst wahres UND dabei noch schönes Gedicht zum Thema von Eugen Roth nachdrucken.
Hier ist es:
Das Böse
Ein Mensch, was noch ganz ungefährlich,
erklärt die Quanten (schwer erklärlich).
Ein zweiter, der das All durchspäht,
entdeckt die Relativität.
Ein dritter nimmt, noch harmlos, an,
Geheimnis stecke im Uran.
Ein vierter ist nicht fernzuhalten
Von dem Gedanken, kernzuspalten.
Ein fünfter – reine Wissenschaft! –
Entfesselt der Atome Kraft.
Ein sechster, auch noch bonafidlich,
will sie verwerten, doch nur friedlich.
Unschuldig wirken sie zusammen:
Wen dürfen, einzeln, wir verdammen?
Ist’s nicht der siebte oder achte,
der Bomben dachte und dann machte?
Ist’s nicht der Böseste der Bösen,
der’s dann gewagt, sie auszulösen?
Den Teufel wird man nie erwischen:
Er steckt von Anfang an dazwischen.
Donnerstag, 27. April 2006
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